Voller Stolz können wir Kämmerzeller Karnevalisten behaupten, dass noch nie ein gekaufter oder bezahlter Büttenredner auf unserer Bühne aufgetreten ist. Das gesamte Programm unserer Fremdensitzung wird ausschließlich von Vereinsmitgliedern und einmarschierenden Gastvereinen gestaltet.
Die meisten Auftritte bei den Büttenrednerinnen hatte Karin Roth, die als Magd, als Petronella, als hengerlänner Eckeschoarsch, als Discooma oder als Putz- und Waschfrau immer wieder Erfolge feierte. Mit ihrem „urdoofen“ Humor war sie immer wieder Mittelpunkt der Sitzungen. Auch ihre vielen Auftritte mit ihrer Vereinskollegin Annemarie Gettmann waren von einzigartiger Qualität. Annemarie Gettmann hatte natürlich auch eine Vielzahl von Einzelauftritten. Besonders zu erwähnen sind die Beiträge von Regina Eckerle, die später in ihrem Buch „Und immer wieder geht die Sonne auf“ ihre Aktivitäten beim KCV, insbesondere in der Bütt, als gesundheitsförderndes Lebenselexier erwähnte. Hier bestätigt sich wieder, lachen im Karneval ist sehr gesund.
Weitere Büttenrednerinnen waren Agnes Leibold, Tilli Hohmann, Evi Lomb, Ruth Michels, Elke Kohlmann, Sonja Ruppel, Kathrin Müller und Inge Maar. Vera König, die besonders in den letzten Jahren mit sehr guten selbstgeschriebenen Büttenreden glänzte, begeisterte das närrische Volk.
Natürlich ließen es sich die KCV-Frauen nicht nehmen, immer wieder als Wallweiber und in vielen anderen Vorträgen, gemeinsam oder in kleinen Gruppen, mit bravourösen Beiträgen, das Publikum zu begeistern.
Auch Gastrederinnen von anderen Vereinen waren herzlich willkommen. Besonders erfolgreich sind und waren die zwei Dummbeutel. Angelika Ecker und Birgit Meier-Lachmann, die mit ihrer Kombination aus Gesang und Bütt immer wieder zu begeistern wissen.
Bei den Büttenrednern war es Winfried Müller, der als legendärer Mattebiddel eine Vielzahl von Büttenreden vorgetragen, aber noch mehr Beiträge geschrieben hat. Sein besonderes Markenzeichen ist aktuelles Dorfgeschehen, bei dem fast jeder sein Fett weg bekommt. Besonders der Ortsvorsteher und dessen Frau waren aus gegebenem Anlass immer wieder willkommene närrische Zielscheiben. Über Jahre hinweg trat er beim Rarari im Fuldaer Stadtsaal als Kämmerzeller Mattebiddel auf.
Schon weit vor der Gründung des KCV war es Herbert Fladung, dem es immer wieder gelang mit seinen Beiträgen das Publikum von den Plätzen zu reißen. Besondere Höhepunkte beim KCV waren seine Auftritte als Punker und als Trödler Abrahm. Den wohl eindrucksvollsten Auftritt hatte Josef Vogel im Jahre 1978, als er mit den Bremer Stadtmusikanten, d.h. seinem lebenden Pony, mit Hund, Katze und Hahn auf dem Rücken, mit denen er auf der Bühne ein tierisches Freudenfeuer entfachte. Unvergessen bei den Karnevalisten der ersten Stunde ist und bleibt Karl Götz, dem als Fuldaangler nur ein einziger Auftritt vergönnt war. Mit seinem Salzhering an der Angel, der wohl nicht aus der Fulda, sondern eher aus seinem Lebensmittelgeschäft stammte, begeisterte er die Kämmerzell und war noch am anderen Tag Gesprächsstoff. Seinen Salzhering teilte er nach dem Auftritt gerecht unter dem Publikum auf und dies sogar kostenlos.
Die wohl größte Besonderheit war unser Gilly, der als „Ami in der Bütt“ mit seiner dunklen Hautfarbe, Tirolerhut und Lederhose ein tolles Bild abgab. Mit bestem Kämmerzeller Platt wusste er als Gondrums Mieter bestens in Kämmerzell Bescheid.
Zitat: „Die Leiter nuff in Hühnerstall,
Hartungbau ist überall.“
Oder: „Ich honn mich für dem Gondrums Huind gerett,
Lederhode fresst de nett.“
Viele Auftritte in der Bütt hatte Bernhard Ruppel, der sich in allen Rollen bestens bewährte.
Nach seinen Einstand als Hobbytapezierer folgten weitere Büttenreden. Nicht wegzudenken sind die Auftritte der Leibgarde, die unter seiner Leitung stehen.
Schon als Kinder waren Matthias Weber, Christoph Herzog, Timo Hohmann und Guido Lomb in der Bütt zu gebrauchen, während Maximilian Vogel, der Nachwuchsredner der letzten Kampagnen ist. Weitere Büttenredner waren Matthias Hautumm, Ernst Hohmann, Edmund Roth, Theodor Lomb, Carsten Hohmann, Klaus Helfer, Dieter Schiebelhut, Josef Küster, Winfried Vogel, Christian Götz und viele andere.
Wolfgang Krönung glänzte neben verschiedenen Büttenreden besonders durch seine Gesangsdarbietungen.
Viele Jahre waren die kleinen singenden Mattebiddel Christina Müller, Simone Brähler, Sonja Ruppel, Kathrin Müller und Maura eine besondere Attraktion. Mit ihrer frischen kindlichen Art begeisterten sie neben den Fremdensitzungen in Kämmerzell auch im Stadtsaal und in Geisa. Mit ihrer Gesangsdarbietung auf der Geisaer Bühne rührten sie das Publikum aus Ost und West zu Freudentränen. Als krönenden Abschluss wurden sie nach vielen Jahren zur Verabschiedung des ehemaligen Oberbürgermeisters Dr. Wolfgang Hamberger eingeladen, um noch einmal das Lied vom alten Häuptling aus dem Stadtschloss zu singen. Jetzt singen sie wieder, in neuer Formation: Simone Günder, Kathrin Hau, Maura , Christina Müller und Sonja Ruppel-Herbert – seit 2003 auch Sabine Lomb.
In den folgenden Jahren haben sich jedoch noch mehr Mitglieder dazu bringen lassen, in Kämmerzell in die Bütt zu gehen. Das sind u. a. Thomas Hau, Dirk Lehmberg oder Michael Werner.


An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Büttenrednerinnen und -rednern, die über 30 Jahre hinweg das Programm der Kämmerzeller Fremdensitzungen mit gestalteten.