Ein Fremdwort für alle, die mehr als 100 Kilometer von Fulda entfernt wohnen. Obwohl er als Schlachtruf in allen Ländern und Erdteilen erschallt. Aus purer Lebensfreude oder auch aus Heimweh soll er schon überall, sogar in Australien, Amerika und Mauritius ausgerufen worden sein. Von Leuten, die der Kämmerzeller Mundart nicht mächtig sind, wird er Quarkbeutel und von Lästermäulern sogar Quarksack genannt.
Zur Richtigstellung: es ist ein Mattebeutel, weil die Portionen früher familiengerecht waren; also für Vater Mutter und im Schnitt sieben Kinder. Dieser „Mattebiddel“ war notwendig, um den Quark herzustellen und ablaufende Molke abtropfen zu lassen. Wer also Milchkühe hatte, konnte sie selbst herstellen und sogar verkaufen. Genau das taten die Kämmerzeller Bauersfrauen am Fuldaer Buttermarkt. Sie verkauften neben Butter und Kochkäse vor allem hervorragende, frische Kämmerzeller Matte. Und so prägte sich der liebevolle Spitzname „Kämmerzeller Mattebiddel“ ein, der uns mit Stolz erfüllt und in Fulda und Umgebung ein Qualitätsbegriff geworden ist. In diesem Zusammenhang grüßen wir die Fuldaer Rucksäck, die Hünfelder Gaalbern, die Hurner Schruwe, die Lüdermenger lange Röck, die Moarbicher Speeketze und die Eichenzeller Weckfresser, sozusagen den Adel der besonderen Art.